Des Bauers Tochter

Da steh ich bei 'nem Baum

Ganz hübsch sich anzuschaun

Er steht auf 'ner grossen Weid

Des kräft'gen Bauers Rieseleid


Ja der Bauer, ja der Bauer

Der hat sein Hause an der Auer

Und 'ne hübsche Tochter hat er auch

Voller Tatendrang und ohne Bauch


Die kommt nun raschen Schritts daher

In der Hand ein tot' Getier und ein Gewehr

Mich hauts fast um als sie passiert

Denn sie hat gejagt statt nur frisiert


Das ist mein Weib! Die hol ich mir.

Denk ich sogleich und renn mit Gier

Dem Frauenzimmer hinterdrein

Und fange an nach ihr zu schrein


Doch oh weh, wie kann sie nur

Sie läuft weiter und bleibt stur

So lauf ich wie ein Dackel an der Schnur

Bis wir sind beim Förster Thur


Diesem gibt sie ohne Worte

Ihre grosse tote Beute

Und als sie dann zurück

Versuche ich doch gleich mein Glück


Frag sie höflich nach dem Namen

Was ich werd' lange noch beklagen

Denn mit einem kurzen Wisch

Ist ihre Hand in meinem Gesicht

 

Und meine Backe dann ganz rot

Schmerzt und ich habe grosse Not

Mich vor dem Weibe noch zu retten

Denn jetzt fängt sie an zu wettern


Was ich von ihr wolle, fragt sie mich

Voller Angst antworte ich nicht

Daurauf schimpft und donnert sie

Und tritt mir dann auch noch ins Knie


Ich schreie auf, es tut so weh

Ich versuche, dass ich geh

Humpelnd und in grosser Hast

Eile ich ganz ohne Rast


Denn eine Bauerstochter zu verführen

Ja, das wird man noch sehr lange spüren

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